
Besuch der Klasse 9a in der Wilhelm Leuschner-Gedenkstätte in Bayreuth
Am 09. Mai 2025 besuchte die Klasse 9a mit ihrem Geschichtslehrer Herrn Ehlenberger die Wilhelm Leuschner-Gedenkstätte in Bayreuth. Dieser Besuch bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit der Rolle Wilhelm Leuschners als Sohn der Stadt Bayreuth und seinem frühzeitigen Eintreten gegen den Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Wilhelm Leuschner wurde 1890 in Bayreuth geboren und war ein herausragender Vertreter der sozialen Demokratie. Bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 engagierte er sich aktiv gegen die aufkommende Diktatur. In Hessen setzte er sich als Innenminister für die Rechte der Arbeiter und die Demokratie ein, was ihn zu einem prominenten Gegner des Nationalsozialismus machte. Seine Überzeugungen und sein mutiger Einsatz für die soziale Gerechtigkeit prägten sein politisches Wirken und machten ihn zu einer wichtigen Figur im Widerstand gegen das NS-Regime.
Besonders bewegend war die Auseinandersetzung mit Leuschners Beteiligung am gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Leuschner war Teil des Widerstands, der versuchte, die nationalsozialistische Herrschaft zu beenden und eine demokratische Ordnung in Deutschland zu schaffen. Seinen Einsatz dafür bezahlte er mit dem Leben, so wurde er im Oktober 1944 durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in Plötzensee gehenkt.
Die sachkundige Führung von Frau Heike Schulte vom Historischen Museum Bayreuth ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, tiefere Einblicke in Leuschners Leben und Wirken zu gewinnen. Sie erläuterte in den Ausstellungsräumen anschaulich die historischen Hintergründe und die Bedeutung von Leuschners Engagement für die Demokratie. Die Besichtigung des Museums, das sich in seinem Geburtshaus befindet, war eine eindrucksvolle Erfahrung, die die Schüler nicht nur über Leuschner informierte, sondern auch über die breitere Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus.
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass außerschulisches Lernen wie dieser Museumsbesuch eine große Rolle bei der Stärkung unserer Demokratie spielt. In Zeiten von Schlussstrichdebatten und Anfeindungen rechter Populisten ist es unerlässlich, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Werte der Demokratie aktiv zu verteidigen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a haben durch diesen Besuch nicht nur wertvolle historische Kenntnisse erlangt, sondern auch ein Bewusstsein für die Verantwortung entwickelt, die jeder Einzelne für den Erhalt der Demokratie trägt.
Jan Ehlenberger