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Mo., 05.12.2022 - 13:50

Exkursion des W-Seminars „Weiblichkeitskonzepte in der römischen und griechischen Literatur“...

...nach Bamberg am 22.11.2022

Am vergangenen Dienstag hatte das oben genannte W-Seminar der Q11 die Gelegenheit, einmal richtige Uni-Luft zu schnuppern. Nach längerer Zugfahrt an der Uni Bamberg angekommen, wurden wir direkt von Jacob Bernitzki, der als Studentische Hilfskraft im Fach Griechisch aktiv ist, in Empfang genommen. Die Schülerinnen sprachen Herrn Bernitzki unumwunden auf die beruflichen Aussichten nach dem Philologiestudium an und waren überrascht von der Offenheit des Studenten und so manchen ungewöhnlichen Berufswegen.

Auf Einladung von Frau Prof. Vogt besuchten wir dann die Vorlesung zur griechischen Lyrik – am Tag unseres Besuchs ging es um Sappho, eine der wenigen weiblichen Autorinnen der Antike. Mit Hilfe von umsichtig gestalteten Folien und Handouts inklusive verschiedener Übersetzungen war die Vorlesung für alle Seminarteilnehmerinnen – teilweise auch ohne Griechischkenntnisse – ein echter Gewinn. Endlich einmal die Stimme einer Frau aus der Antike! Hungrig und ein bisschen durchgefroren freuten wir uns danach auf eine kleine Stärkung im und vor dem gemütlichen Sitzungssaal der Universität. Bei Tee, Kaffee, Brötchen und Lebkuchen kamen die Seminarteilnehmerinnen mit Frau Prof. Vogt, Frau Dr. Chernyakhovskaya, Herrn Bernitzki und Herrn Gloyer – ebenfalls studentische Hilfskraft - ins Gespräch. Letzterer berichtete uns, dass er ohne Vorkenntnisse in Latein und Griechisch beschlossen hatte, beide Fächer zu studieren – auch das geht! In gemeinsamer Runde erarbeiteten wir uns nun den Sappho-Brief aus Ovids Heroides – ein Brief, von einem Mann geschrieben, der aus Sicht einer Frau schreibt, die wiederum einem Mann schreibt… Puh, da braucht man ganz schön viel Einfühlungsvermögen, auch als Leserin!

Zum Abschluss diskutierten wir die Frage, warum es sich auch heute noch lohnt, Latein und/oder Griechisch zu studieren. Ganz berührend brachte es Frau Dr. Chernyakhovskaya auf den Punkt: Was macht den Mensch zum Menschen? – Kein anderes Fach beschäftigt sich mit dieser Frage in all ihren Aspekten ausführlicher. Und: Man kann jeden Tag glücklich sein, wenn man sich mit solch wunderbaren – und sicher auch herausfordernden – Texten beschäftigen kann! 😊

Wir danken für einen aufschlussreichen, intensiven und gemeinschaftsstärkenden Tag an der Uni Bamberg!

 

Hier noch einige Stimmen der Seminarteilnehmerinnen:

  • Mir hat in Bamberg gut gefallen, dass wir von den Studenten selbst Eindrücke geschildert bekommen haben und auch mit ihnen in den Austausch gehen konnten.
  • Gute, ehrliche Einblicke in das Studienfach Philologie und die Uni selbst. Sehr nette, offene Menschen und interessante Diskussionen und Ideen zu dem Sappho-Text mit geschichtlichem Hintergrund/Fachwissen.
  • An der Bamberg Exkursion fand ich besonders den freundlichen Umgang und das Kennenlernen des Uni-Alltags schön.
  • Am besten hat mir an der Exkursion der Schlussgedanke gefallen, dass Philologie der Weg ist, den Sinn des Lebens zu erfahren. Vor allem, da man bei dem Gedanken eines Philologiestudiums zuerst meist erstmal dessen Sinn hinterfragt.
  • Mir hat es sehr gefallen, einmal waschechte Uniluft schnuppern zu dürfen.