Geographie-Exkursion der Q11 an den ÖBG
Alle Vegetationszonen der Erde in fußläufiger Entfernung
Es ist Dienstag, der 28. Februar und wir, die Geographiekurse der Q11, begeben uns auf eine Exkursion in den Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth. Das Ziel ist es, die Vielfalt der verschiedenen Vegetationszonen live zu erleben, die wir im Unterricht bereits definiert haben und deren Kennzeichen wir aktuell untersuchen. Dafür ist der Garten perfekt geeignet, denn er ist in unterschiedliche Abschnitte gegliedert, welche Ländern und den dort vorherrschenden Vegetationszonen zugeordnet sind.
Georg Seidler, einer der drei Gründer der Gartenanlage, begleitet uns auf unserer Reise, die in Amerika beginnt. Dort sehen wir zum einen typische Prärievegetation, welche zur Steppe zählt, aber z. B. auch die beeindruckenden Mammutbäume, die in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 84 Meter hoch werden können und überwiegend in den sommergrünen Mischwäldern der Küstenregionen der USA, in den feuchten Mittelbreiten zu finden sind. Auf unserem Weg nach Asien durchqueren wir boreale Nadelwälder, treffen auf Sträucher, die selbst bei Minusgraden Blüten tragen und überqueren schließlich sogar das Himalyagebirge, das doch tatsächlich ein wenig schneebedeckt ist. Der Untergrund, welcher dort realistischerweise anzutreffen wäre, ist Permafrost. Dieser und Böden jeglicher Art haben großen Einfluss auf die Vegetation und nicht nur Temperatur und Niederschläge wie man meinen könnte. Dem Klimawandel geschuldet, taut der Permafrost allerdings immer mehr auf, was zu Problemen wie Felsstürzen führt.
Wir kommen nun in die warmgemäßigten Klimate, laufen wir durch die ukrainische Steppe, überqueren die Alpen und landen in der Heidelandschaft, die für Länder wie Norwegen, Schweden und Finnland typisch ist. Nach der kalten Reise begeben wir uns ins Tropenhaus. Die hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit selbst zu spüren, ist doch nochmal etwas ganz anderes als Köppens A (Klimaklassifizierung) auf einer Karte zu lesen. Freudig erkennen wir auch die Kennzeichen des tropischen Regenwaldes wieder, welche wir im Unterricht bereits besprochen haben. Es gibt hier sogar Bäume, die Papayas, Bananen und Kakaobohnen tragen und Herr Seidler zeigt uns den Riesenbambus. Was glaubt ihr, wie viele Meter der in den Tropen am Tag wachsen kann? Unglaubliche, 1,50 Meter.
Auch das Nebelwaldhaus besichtigen wir, welches eine für die Kanarischen Inseln typische Vegetation enthält. Dort regnet es äußerst selten und die Bäume ziehen das Wasser aus dem vor allem morgens auftretenden Nebel. Mit dem Trockenwald, in dem unter anderem Ananas und Louisianamoos, welches Prinzessinnenhaar gleicht, wächst, schließen wir unsere Exkursion ab. Doch unsere Reise auf der Spur der Vegetationszonen ist hier noch nicht beendet, mit diesen neu gewonnenen Eindrücken geht es am Freitag zurück in den Geounterricht.
Mia Müller, Q11