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Di., 30.07.2024 - 23:38

Humboldts Truhe wieder auf Reisen

Escape Game im Humboldt-Workshop

Nicht nur Schülerinnen und Schüler des GCE (und aus ganz Oberfranken) waren dabei am Oberfränkischen Tag der Begabtenförderung der MB-Dienststelle auf Kloster Banz – auch Humboldts Truhe kam mal wieder zum Einsatz.

Das gute Stück war Teil eines Workshops, der für die Teilnehmenden an den Kursen der MB-Begabtenförderung neben zahlreichen anderen angeboten wurde: Unter dem Motto „Wer weiß was? – Alexander von Humboldt: Wissen und Gewissen“ war ein Workshop im Angebot, der sich mit Leben und Wirken Alexander von Humboldts auseinander setzte. Dabei ging es nicht nur um Alexander von Humboldt, der als Forscherpersönlichkeit in vielen Naturwissenschaften neue Maßstäbe setzte oder sogar Fachdisziplinen neu begründete, sondern auch um seinen Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen im Bergbau, seinen kritischen Blick auf den Kolonialismus und die Verurteilung der Sklaverei. Humboldt war einer der ersten, die sich mit den Auswirkungen von Globalisierung befassten und über Nachhaltigkeit nachdachten. Den Schülerinnen und Schülern aus den 6. bis 11. Klassen verschiedener oberfränkischer Gymnasien wurde dabei klar, dass Wissen auch Verantwortung bedeutet.

Unter Anleitung vom Markus Lenk vom GCE Bayreuth erarbeiteten sich fünfzehn Teilnehmende in vier Gruppen mit unterschiedlichen Zugängen neues Wissen zu Alexander von Humboldt: Zwei Gruppen näherten sich Humboldt eher „klassisch“ durch Lektüre in den unterschiedlichen Büchern aus der Bücherkiste (die u.a. im Readers‘ Corner des GCE bestückt wurde) oder durch Recherchen im Internet. Eine weitere Gruppe befasste sich mit „Humboldt in Franken“, einer RollUp-Ausstellung des Alexander von Humboldt-Kulturforums, die dankenswerterweise in Kloster Banz aufgebaut werden konnte. Die vierte Gruppe machte sich daran, im Rahmen eines Escape Games Humboldts Reisetruhe zu öffnen. Diese Get In-Box hatte ein P-Seminar des GCE 2019 im Humboldt-Jubiläumsjahr entwickelt. Inzwischen steht sie im Professorium in Bayreuth, kann dort aber entliehen werden und kam daher auch beim Tag der Begabtenförderung zum Einsatz: Erst nach dem Lösen verschiedener Rätsel und dem Öffnen einiger Schlösser konnten die Gruppenmitglieder schließlich den Gegenstand finden, den Humboldt in einem Brief von ihnen angefordert hatte. So befassten sich die Workshop-Teilnehmenden ganz nebenbei auch mit unterschiedlichen Formen des Wissenserwerbs. Außerdem wurden den Schülerinnen und Schülern auch außerschulische Lernorte in Oberfranken wie Museen oder die GeoTour des Geoparks Bayern-Böhmen zu Humboldt vorgestellt, die sich mit Humboldts Wirken in der Region befassen.

Das abschließende Feedback ergab erwartungsgemäß einen hohen Lerneffekt für die RollUp-Ausstellung bei allerdings geringerem Spaßfaktor, während das Spielen des Escape Games zwar den meisten Spaß brachte, aber relativ gesehen den geringsten Lernzuwachs. Im Endergebnis schätzten die Teilnehmenden aber vor allem Abwechslungsreichtum und Interaktivität des Workshops, der ihnen viele neue Erkenntnisse über Alexander von Humboldt auch in Oberfranken vermittelte („super interessant“) und ihnen auch wichtige Denkanstöße für ihren eigenen Alltag mit auf den Weg geben konnte: „offen sein für neue Dinge“, Verantwortung für sein Handeln übernehmen, Wissen teilen und vernetzen, „bewusster handeln“, „be special“…