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Sa., 10.06.2023 - 22:07

L’échange scolaire - notre visite en France

Am 24. März ging es schon früh um sieben am Bahnhof in Bayreuth los.

Zehn Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b machten sich in Begleitung von Herrn Heinke und Frau Neubig mit Interrail-Tickets und dem Zug auf eine anstrengende 14-stündige Reise. Nach sechs Mal Umsteigen, unter anderem in Strasbourg und - sehr spannend mit der Métro - in Paris (auf dem Weg vom Métro-Bahnhof zur Gare de l’Est erhaschten wir sogar einen Blick auf den Eiffelturm), kam die Gruppe endlich am Bahnhof von Angers an. Dort holten die Gastfamilien ihre Austauschschüler ab, um mit ihnen Richtung Saint-Florent-le-Vieil zu fahren, ein kleines Städtchen an der Loire im Westen Frankreichs, in dem unsere Partnerschule beheimatet ist: das Collège Jacques Cathelineau.

Nachdem die Jugendlichen das Wochenende in den Familien verbracht hatten – mit vielen schönen Aktivitäten wie Radfahren an der Loire oder einem Besuch der Stadt Angers - trafen sich am Montag dann alle Austauschpartner mit den Lehrkräften in der Schule. Dort ging das gemeinsame Programm mit der interessanten Erfahrung des Besuches von vier Unterrichtsstunden und einem Mittagessen in der Kantine los. Am Nachmittag gab es dann eine Stadtführung durch den kleinen Ort.

 

La visite guidée de la ville

Auf der Tour durch St Florent war Madame Gégnart unsere Fremdenführerin. Wir haben leider auf Französisch nicht sehr viel verstanden, darum hat Frau Neubig für uns übersetzt. Nachdem wir von der Befestigungsmauer an der Esplanade aus zuerst den Blick auf die Loire bewundern konnten, haben wir uns die wunderschöne mittelalterliche Abteikirche angesehen, die ein von Saint Florent im vierten Jahrhundert erbautes Gotteshaus ersetzte. Bunte Glasfenster, Statuen und Grabmäler zeigen die bewegte Geschichte des Ortes. Früher gab es viele Schiffer dort, die Salz vom Meer ins Inland transportierten oder Fischfang betrieben. Auch gab es viele Schmuggler, die mit Salz Geld machen wollten. Wer mit Salz und Waffen erwischt wurde, wurde gehängt. Heute gibt es nur noch einen einzigen Berufsfischer, der auch Touristenbootstouren anbietet. Auch das Haus eines bekannten Schriftstellers, Julien Gracq, gab es zu sehen. Insgesamt war es ein sehr schöner Ausflug.

Johanna Bscherer

 

Da der für den Dienstag geplante Aussflug nach Nantes wegen der Streiks und Demonstrationen in Frankreich nicht stattfinden konnte, hatten die französischen Lehrkräfte das Programm für die nächsten Tage umgestaltet und prima Alternativen gefunden.

 

Mosaike und eine Wanderung

Wir trafen uns am Dienstag wie jeden Morgen dieser Woche um 8:30 Uhr an der Schule und wurden dann von der Direktorin und zwei anderen Lehrerinnen mit dem Auto in ein kleines Dorf namens La Chapelle Saint Florent gefahren. Dort angekommen, trafen wir eine Frau, die sich ein kleines Kunststudio in einem Häuschen auf ihrem Grundstück eingerichtet hatte, und, wie wir später erfuhren, die Frau des Kochs der Schulkantine ist. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und nach einigen Unstimmigkeiten brach die erste Gruppe zu einem Spaziergang auf, während die andere sich daran machte, ein Mosaik nach römischem Vorbild aufzukleben. Als die erste Gruppe von ihrer Wanderung zurückgekommen war, begannen auch sie ihre Mosaike und wir machten uns auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Auf unserer Runde sahen wir Ruinen alter Mühlen und anderer historischer Gebäude sowie eine Mariengrotte und entdeckten sogar Mosaike, die Stationen auf einem Kreuzweg darstellten. Es war ein gelungener Ausflug und gegen Mittag fuhren wir zurück zur Schule, um dort etwas zu essen, ehe dann das Nachmittagsprogramm weiterging.

Carina Lindner

Les boules de sable

Am Dienstagnachmittag wurden wir von einer Gruppe netter älterer Herren des Boules de Sable Vereins in die Sportart eingeführt. Sowohl das Spiel als auch die Geschichte dahinter waren sehr interessant. Also fingen wir kurz darauf an, mit den drei Kilo schweren Holzkugeln Boule in Teams von jeweils drei Personen gegeneinander zu spielen. Bei dem Spiel geht es darum, aus einer Art eingefassten Sandkasten die Kugeln so nah wie möglich an eine in einen gegenüberliegenden zweiten Sandkasten geworfene kleinere Kugel heranzuwerfen. Schnell wurden wir alle besser und es entwickelten sich spannende und lustige Partien. Allgemein lässt sich sagen, dass der Ausflug sowohl spaßig als auch lehrreich war.

Katharina Gießübel

Tagesausflug nach Le Croisic

Mir hat ganz besonders unsere Wanderung am Mittwoch in Le Croisic – ein Ort am Meer am Rande der Bretagne – gefallen. Nachdem wir mit dem Zug über Nantes auf die Halbinsel gefahren waren, ging die 12,5 km lange Wanderung auch gleich los. Wir waren auf einem schönen Wanderweg entlang der Küste unterwegs, stets mit wundervollem Blick auf die felsige Küste und das Meer. Das Wetter war sehr schön und warm, und als die Sonne schon recht hoch über uns stand, machten wir ein schönes Picknick. Die warme und sonnige Zeit eignete sich hervorragend für Fotos, uns so haben viele Schüler Fotoshoots mit dem Meer und den Felsen im Hintergrund gemacht, andere haben Muscheln gesammelt und einfach die Aussicht genossen. Nach der Wanderung hatten wir noch ein bisschen Zeit, durch die Stadt zu bummeln und uns zusammen in ein Café mit Blick auf den Hafen zu setzen, bis es dann schließlich mit dem Zug zurück nach Saint-Florent-le-Viel ging.

Julia Vassileva

 

Auch ich möchte über unsere Tour zum Atlantik erzählen. Am 30. März fuhren wir mit dem TGV vom Bahnhof von Varades ab. Nach einer ca. 2,5-stündigen heiteren Fahrt mit Umsteigen am interessanten Bahnhof von Nantes kamen wir in Le Croisic am Rande der Bretagne an. Dort konnte man schon die Meeresluft riechen. Vorbei an Läden im Vintage-Look liefen wir zum Beginn unserer Wanderrunde am nahen Meer. Auch viele typische Häuser mit Strohdach waren zu sehen. Am Strand fanden wir viele Muscheln und an unserem Picknickplatz konnten wir die Windräder eines großen Windparks am Horizont sehen. Dort haben einige von uns das letzte Duell zwischen Harry Potter und Voldemort nachgestellt. Als wir mit dem Essen und den spektakulären Kämpfen fertig waren, brachen wir zum zweiten Teil der Wanderung auf. An der Küste lagen viele wunderschöne Häuser und die Bilderbuchstrände mit ihren Felsen waren eine Augenweide. Auch historische Spuren wie Bunkeranlagen waren zu sehen und Wasserbecken, in denen Salz gewonnen wird. Em Ende hatten wir noch Zeit, in eines der schönen Hafencafés zu gehen. Schließlich fuhren wir glücklich und erschöpft wieder mit dem Zug nach Hause. Den tollen Tag werde ich nicht mehr vergessen und ich kann nur jedem empfehlen, am Austausch teilzunehmen.  

Elias Linhardt

 

Le château de Serran

Am Donnerstag fuhren wir nach einem weiteren Vormittag im Unterricht und einem Besuch in der Kantine zum Château de Serran, welches das letzte von fünf Schlössern an der Loire vor dem Atlantik ist. Außerdem ist es eines der wenigen Schlösser in Frankreich, die noch in Privatbesitz sind und bewohnt werden. Dort machten wir nach einem Picknick im Park bei der Orangerie eine Führung durch das Château auf französisch, bei der wir erstaunlich viel verstanden. Die alte, wertvolle Bibliothek fanden wir besonders beeindruckend, weil sie so viele alte Originalbücher hatte. Insgesamt war das Schloss sehr ästhetisch und wir konnten sehr viele schöne Fotos machen. Danach hatten wir die Möglichkeit, in das wunderschöne Schlosscafé zu gehen und uns Souvenirs im Shop zu kaufen.

Anna Möstl

 

Der Discoabend

Für den Abend des Donnerstags, dem letzten Abend vor unserer Heimreise nach Bayreuth, war eine Disco geplant. Gegen 18:30 Uhr kamen wir an der Schule an und gingen in den Technikraum, in dem die Feier stattfinden sollte. Manche von uns hatten sich mit einem Kleid oder einem Rock chic gemacht, die anderen kamen leger in Jeans. Um Platz für eine Tanzfläche zu machen, wurden die Tische an die Wand gestellt und neben dem Eingang wurde eine Art DJ-Pult mit Computer, Lautsprechern, Mischpult und mit bunten Scheinwerfern aufgestellt. Als DJs agierten zwei Mitschüler unserer Gastschüler, denn nicht nur wir waren eingeladen, sondern auch einige Freunde von diesen kamen. Neben unseren Lehrern besuchten auch einige Lehrer der französischen Schule und auch die Schulleiterin die Disco. Da es früher Abend war, brachte jede Gastfamilie Verpflegung und Getränke mit. Es gab zum Beispiel Muffins, Flammkuchen, Baguette, Salat und Kuchen. Nachdem wir gegessen hatten, fingen die DJs an, Musik zu spielen. Leider spielten sie am Anfang fast nur französische Songs ab, die uns unbekannt waren. Deshalb fiel es uns schwer, wie die französischen Schüler mitzusingen und zu tanzen und standen eher am Rand und unterhielten uns. Später kam uns dann die Idee, Musikwünsche bei den DJs vorzubringen. Wir schlugen Stimmungslieder wie ‚Griechischer Wein‘ vor, und als diese dann gespielt wurden, wendete sich das Blatt und wir fingen an zu tanzen. Zwischendurch gingen wir auch auf den Schulhof und genossen die kühle Abendluft. Auch unsere Lehrer tanzten zur Musik. Gegenüber der Tanzfläche standen auch noch einige Tische im Technikraum, sodass man sich ungestört niederlassen, ein bisschen Ruhe haben und sich unterhalten konnte. Als unser letzter Abend sich dem Ende zuneigte, fingen wir an, den Müll wegzubringen, die Tische wieder in die Mitte zu schieben und den Boden zu kehren. Als wir fertig waren, wurden wir schließlich von unseren Gastfamilien abgeholt. Insgesamt hat die Disco uns Spaß gemacht und wir schliefen mit einem Lächeln ein.

Merle Schilling

 

Am Freitag hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen von unseren Austauschpartnern und Gastfamilien und wir stiegen in Varades in den ersten der TGVs, die uns über Angers zunächst nach Paris bringen sollten. Kurz vor Paris wurde es dann allerdings sehr spannend – Demonstranten befanden sich auf den Gleisen und verhinderten unsere Weiterfahrt. Der Strom in den Wagons wurde ausgeschaltet – das bedeutete: Türen zu, Lüftung aus, der Sauerstoff wurde immer weniger und es wurde immer wärmer, da die Fenster keine Lüftungsmöglichkeit hatten, kein Zugang zur Toilette... Durch die stark verspätete Ankunft in Paris war der nächste gebuchte TGV dann natürlich längst abgefahren und Herr Heinke und Frau Neubig kümmerten sich im SNCF-Reisezentrum um eine Anschlussverbindung, während die Schüler abwechselnd das Gepäck bewachten und sich noch einmal mit Croissants und Baguettes versorgten. Trotz der Unannehmlichkeiten und der anstrengenden Fahrt blieb die Stimmung in der Gruppe hervorragend. Insgeheim hatten wir ja gehofft, noch einen Tag in Paris verbringen zu können... Nach einer letzten Etappe in einem Wagon im Bierdunst zahlreicher sehr angeheiterter Fußballfans kamen wir dann gegen 23:00 Uhr alle wohlbehalten in Bayreuth an, wo die Eltern ihre Kinder in Empfang nahmen. Quelle aventure!

Die Klasse 9b mit Markus Heinke und Ulrike Neubig