MuseumsCheck per App
Besuch im Industriemuseum Bayreuth
Gerade gibt es das Industriemuseum noch… bis Februar in der ehemaligen Markgrafen-Buchhandlung am Bayreuther Sternplatz. Dann leider erst mal wieder nicht…
Das Bayreuther Industriemuseum ist ein „Pop Up-Museum“, das im Herbst vergangenen Jahres zum zweiten Mal in der Öffentlichkeit aufgetaucht ist… und im Frühjahr leider wieder verschwunden sein wird. Es beschäftigt sich mit der vielfältigen Bayreuther Industriegeschichte.
Aber es hat gar keine eigene Sammlung … und die Ausstellung ist eigentlich auch "nur" ein Prototyp, mit 3D-Modellen bedeutsamer Gebäude, die im weitesten Sinne mit Bayreuther Industriegeschichte in Zusammenhang gebracht werden können. Denn neben klassischen Industriegebäuden wie Spinnereien, Ziegeleien oder industriell wichtiger Infrastruktur wie dem Bahnhof kann man (wenn auch vielleicht auf Umwegen) auch zu Opernhaus, Schloss Fantaisie und Festspielhaus Bezüge zur Bayreuther Industriegeschichte herstellen.
Das schafft der Förderverein Industriemuseum Bayreuth e.V.: Per App und QR-Codes an 3D-Drucken dieser Gebäude auf hölzernen Stelen schafft er einen Zugang zu vielen interessanten, oft überraschenden Informationen und witzigen Anekdoten rund um Richard Wagner, den bayerischen König und Bayreuther Industrielle, die Klaviere bauten oder exklusive Möbel entwarfen. Man erfährt etwas über Ziegel vom Roten Hügel, eine süddeutsche Zuckerrohrfabrik und den Hamburger Hafen oder den Sandstein für den Siegesturm. Und wenn man alles richtig gemacht hat, fallen echte Münzen aus den Stelen, mit denen man Richard Wagner beim Bau seines Festspielhauses unterstützen kann.
Es gibt also keine Sammlung, keine Ausstellung – aber es geht ums Erforschen und Bewahren spannender Lokalgeschichte und das unterhaltsame Vermitteln mit neuen Medien. Grund genug für die MuseumsChecker, sich – nach dem Besuch eines "klassischen" Museum, des Urwelt-Museums, beim letzten Mal – das etwas genauer anzuschauen.
Nach dem Laden der App ging es gleich los mit dem Abklappern der Stationen. Wichtige Entscheidungen mussten getroffen werden, der bayerische König um einen Kredit gebeten (da darf man nicht zu gierig sein) und immer wieder musste Baumaterial wie Holz, Sandstein und Ziegel zusammengetragen werden… Die MuseumsChecker waren gut beschäftigt, aber schnell waren genug Münzen beieinander, um das Festspielhaus zu errichten.
Interessant war der anschließende Austausch mit Paul Redetzky vom Förderverein Industriemuseum Bayreuth, der das Feedback der Schülerinnen und Schüler sehr zu schätzen wusste. Obwohl das „Museum“ noch ein einfacher Prototyp ist, fanden es die MuseumsChecker interessant und waren mit dem Gesamteindruck zufrieden bis sehr zufrieden. An Text und Abbildungen könnte man in manchen Details oder am Umfang sicher noch arbeiten, zumindest wenn es eine eher jüngere Zielgruppe angeht, aber die multimediale Umsetzung über die App kam sehr gut an. Vielleicht wäre auch der Einsatz von Audio-Beiträgen dabei noch bereichernd. Der interaktive Spielcharakter mit der Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu treffen, gefiel den MuseumsCheckern auf jeden Fall sehr gut.
Viele Pluspunkte bekamen auch Freundlichkeit und Kompetenz unseres Ansprechpartners, bei dem wir uns für die hilfsbereite Anleitung und das große Interesse an unserem Feedback herzlich bedanken. Wir sind gespannt, wie das nächste Projekt des Industriemuseums Bayreuth aussehen wird!