Projekttage "Alltagskompetenzen"
Am 29. und 30.09. waren alle Klassen in den Jahrgangsstufen 5 - 9 unterwegs, um ihre "Alltagskompetenzen" zu schulen. Das Bayerische Kultusministerium bat darum, für den altgedienten Wandertag Ziele und Aktionen zu wählen, die etwas mit den folgenden Handlungsfeldern zu tun haben: Ernährung, Gesundheit, Haushaltsführung, Umweltverhalten, selbstbestimmtes Verbraucherverhalten und digital handeln.
Bei der Umsetzung sind viele schöne Projekte herausgekommen, von denen der nachstehende Artikel einen kleinen Eindruck bietet.
Zwar wanderte die Klasse 5d ganz klassisch (und zwar fast 14 km weit). Auf ihrem Weg zum Buchstein mussten die Schüler sich jedoch mit einem Bayreuther Stadtplan orientieren und in Gruppen den Weg auf der Karte nachvollziehen. Dazu konnten die Kinder rätseln, wo auf dem Weg die Orte zu sehen waren, die ihnen beim Start an der Schule als Photos ausgeteilt wurden. Die Gewinner dieses kleines Orientierungslaufes wurden mit Süßem entlohnt!
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Bodens - denn der ist "mehr als nur Dreck", wie wir jetzt wissen. Am Ökologisch-Botanischen Garten der Universität gab es viel für die Klasse zu tun: Lebewesen suchen, blind verschiedene Bodenbestandteile ertasten und den Wert dessen erkennen, was so oft unbeachtet unter unseren Füßen liegt. Dank tollem Wetter war auch dieser Tag ein großer Spaß - und lehrreich!
"Ach du grüne Neune": Die Klasse 6c absolvierte eine Umweltrallye. Das von Studenten entwickelte Rätselspiel in der Bayreuther Innenstadt hielt die Kids ordentlich auf Trab und auch hier konnten alle Teilnehmer bestes Wetter genießen! Weitere Infos zu der Rallye gibt es beim Kurier.
Die 5c, die 7c, die 7d und die 8a engagierten sich für die Allgemeinheit. Vom Gartenbauamt mit Greifern, Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet, durchforsteten die Kinder akribisch und voller Freude nicht nur die Wege, sondern auch Gebüsche und weite Wiesen. Dabei füllten sich die Säcke im Nu - leider. Von hunderten Zigarettenstummeln, OP-Masken und Plastikverpackungen über Bierflaschen bis hin zu Pfandflaschen und Euromünzen war leider alles dabei und noch Vieles mehr, das nicht in unserer Natur, sondern in der Mülltonne entsorgt werden sollte.
Die Kinder waren am Ende des Vormittags nicht nur stolz auf die gemeinsam geleistete Arbeit, sondern auch erschrocken, denn auf den ersten Blick hatte das Gelände eigentlich sauber gewirkt. Ihnen ist dadurch bewusst geworden, dass wir alle viel pfleglicher mit unserer Umwelt umgehen müssen, aber auch, dass jeder einzelne von uns etwas bewirken kann, denn eins ist auf jeden Fall klar: Wer schon einmal an einer Müllsammelaktion teilgenommen hat, der entwickelt ein ganz anderes Bewusstsein für den Abfall, den wir Menschen täglich verursachen.
Die 9b berichtet:
Nachdem uns Herr Lindl, Mitarbeiter der bayerischen Forstverwaltung, am Waldrand empfangen hatte, durften die Schülerinnen und Schüler bereits tatkräftig mit anpacken und einen abgestorbenen Baum, der eine Gefahr für die Fußgänger darstellte, mit einem Seil fällen und vom Weg zerren. Gemeinsam gelang dies der Klasse hervorragend! Anschließend zeigte uns der Förster den Zunderschwamm und wie man mit diesem Feuer machen kann.
Auf dem Weg fanden wir zahlreiche Rehspuren. Schnell stellte sich die Frage, inwieweit man das Wild bejagen soll. So wurde über die Nutzung des Waldes diskutiert und nachhaltige Forstwirtschaft erläutert. Dies wurde der 9b besonders vor Augen geführt, als sie selbst verschiedene Baumarten darstellten und überlegen sollten, welche nun gefällt und welche Baumarten neu angepflanzt werden müssen. Der Fokus lag darauf, solche Arten auszuwählen, die dem Klimawandel trotzen. Doch auch Schädlinge stellen eine Gefahr für den Wald dar, wie der Borkenkäfer, den uns Herr Lindl in Insektengläsern mitgebracht hatte. Nach weiteren ereignisreichen Spielen haben wir unsere Führung nach ca. drei Stunden mit vielen neuen Erkenntnissen dankbar beendet.
Die Klasse 9c kümmerte sich um das Thema "Ernährung":
Die Klasse 9c wanderte gemeinsam mit Frau Kiermaier und Frau Kämpf zum Lindenhof im Bayreuther Süden. Der Lindenhof ist ein ehemaliger Vierseit-Bauernhof, der vom Landesbund für Vogelschutz zu einer Tagungsstätte umgebaut wurde. Dort befindet sich u. a. ein Naturmuseum und eine wunderschöne, idyllische Außenanlage mit Spielplatz, mehreren Teichen und unzähligen Apfelbäumen. Wegen der Äpfel des Lindenhofs sind wir gekommen.
Zunächst erzählte Herr Kappauf (Dipl.-Biologe und Erlebnispädagoge) Interessantes und Lehrreiches über den Apfelanbau und über verschiedene, insbesondere alte Apfelsorten, die heutzutage kaum mehr jemand kennt. Wir wissen nun etwas mehr darüber, z. B. über die Robustheit der Sorten gegenüber vieler Krankheiten, der Verträglichkeit der Äpfel für Allergiker und nicht zuletzt über den Geschmack. Herr Kappauf ließ uns sämtliche Apfelsorten probieren. Sie schmeckten sehr unterschiedlich und waren alle lecker. Es blieb nichts übrig!
Unterstützung erhielt Herr Kappauf dabei von Emily Prechtl. Sie hat 2021 ihr Abitur am GCE absolviert und macht nun den Bundesfreiwilligendienst am Lindenhof. Nach der Verkostung ging es zum Apfelsaftpressen ins Freie. Gemeinsam wurden Äpfel geschnitten und durch das Drehen eines Rades zerhäckselt.Die Häckselmasse wurde in große Tücher eingepackt und schichtweise aufeinander gelegt. Mit einem Wagenheber ging es ans Pressen und im Anschluss auch ans Trinken. Der Saft schmeckte uns allen einfach unglaublich gut und wir haben ihn getrunken, bis nichts mehr da war. Zum Abschluss gingen wir noch zu den Eseln und erhielten von Herrn Kappauf einen Vortrag über Streuobstwiesen.
Die Schüler der Klassen 9c, 9g und 10c machten sich auf in die Zukunft. Sie schreiben:
Am zweiten Aktionstag gab’s für die Klassen 9c, 9g und 10c eine Reise in die Zukunft… und dazu reichte eine einfache Bahnreise nach Nürnberg.
In der wenige Wochen vorher neu eröffneten, gut besuchten „Filiale“ des Deutschen Museums München, dem „Zukunftsmuseum“ in Nürnberg, boten sich den Besuchenden zu verschiedenen Themen wie „Körper & Geist“, „Arbeit & Alltag“, „System Stadt“, „System Erde“ und „Raum & Zeit“ zahlreiche Ausblicke in innovative Technologien und zukünftige Menschheitsthemen.
Faszinierende Objekte und visionäre Modelle regten die Besucher dazu an, sich die nähere und fernere Zukunft vorzustellen. Interaktive Stationen ermöglichten beispielsweise überraschende Kontakte mit Künstlicher Intelligenz oder veranschaulichten manche technische Prozesse zur zukünftigen Lösung aktueller Probleme. Davon hätte es nach Meinung der Schülerinnen und Schülern noch viel mehr geben können. Manches davon war aber leider schon jetzt, wenige Wochen nach Eröffnung des Museums, nicht mehr ganz funktionsfähig. Und die VR-Brillen-Zeitreise in das Nürnberg der Zukunft war zum Leidwesen der Schülerinnen und Schüler für sie auch nicht nutzbar…
So war für manche die Reise in die Zukunft etwas kürzer, für manche länger… Am Nachmittag führte die Reise aber alle wieder in Gegenwart: Stadtbummel durch das Nürnberg der Gegenwart hat auch was.