Durch dieses Format ergeben sich unterschiedliche Perspektiven. Dies ist motivierend und führt zu einem vertieften Verständnis komplexer Sachverhalte.
In einem ersten Schritt wurden in den Klassen der Jahrgangsstufen 8 bis 11 „Tandems“ aus jeweils zwei Fächern gebildet. In diesen Fächern werden über einen längeren Zeitraum hinweg fächerverbindende Themen erarbeitet, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler tiefergehend beschäftigen. Anstatt nach Fächern getrennt Problemstellungen anzugehen, nehmen die Schülerinnen und Schüler dadurch verschiedene Themenfelder als das wahr, was sie in der heutigen Welt sind – als mehrdimensional und multiperspektivisch.
In den achten Klassen bilden beispielsweise die Fächer Biologie und Physik ein Forum, in dem das Auge sowohl aus Sicht der Optik als auch von Seiten des Nervensystems behandelt wird. Anhand von geeigneten Experimenten durchdringen die Schülerinnen und Schüler das spannende Thema, dessen persönliche Relevanz auch leicht greifbar ist. In einem weiteren Forum beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler des naturwissenschaftlich-technologischen Zweiges in den Fächern Chemie und Physik anhand des Baus eines Energiesparhauses mit moderner Energieversorgung.
In den zehnten Klassen widmen sich die Fächer Geschichte sowie Politik und Gesellschaft einem Vergleich der politischen Systemen der Weimarer Republik, der DDR und der Bundesrepublik.
Zusätzlich wechseln sich in weiteren Phasen im Laufe des Schuljahres die Tandem-Fächer epochal ab. Dies schafft einen weiteren, vertiefenden Fokus auf fachspezifische Themenstellungen. Gleichzeitig reduziert sich für die Schülerinnen und Schüler so die Anzahl der Fächer pro Woche – und in der Folge auch die Anzahl der Leistungserhebungen –, da ein Fach für eine Weile eine erhöhte Anzahl an Wochenstunden erhält, ohne dass über das Jahr gemittelt ein Fach Einbußen in der Anzahl seiner Unterrichtsstunden hat.
Sowohl die fächerverbindenden als auch die epochalen Einheiten führen folglich zu einer vertieften Beschäftigung mit den jeweiligen Inhalten und damit zu nachhaltigerem Lernen, wie es den Anfordernissen junger Menschen in einer globalisierten, vernetzten Welt entspricht.
