Der blaue Traktor - Museum neu denken
Die MuseumsChecker ... schon wieder im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte
Zum Abschluss des Schuljahres statteten die MuseumsChecker dem Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte noch einen dritten Besuch ab: Nachdem es beim ersten Mal um den Check einer „klassischen“ Museumsführung durch die Dauerausstellung ging und beim zweiten Besuch ein Workshop zum Buttermachen getestet wurde, waren die Fragestellungen bei diesem MuseumsCheck sehr viel konkreter an der schon etwas in die Jahre gekommenen Ausstellung in der Museumsscheune orientiert.
In einer ersten Runde durch die Ausstellung suchten die Schülerinnen und Schüler nach persönlichen „Lieblingsobjekten“ und Objekten, die ihrer Meinung nach „‘raus könnten“. Bei einer gemeinsamen Runde durch das Museum stellten sich die Teilnehmenden gegenseitig die ausgewählten Museumsstücke vor:
Lieblingsobjekte wurden auf allen Ebenen gefunden. Entscheidend für die Auswahl war nicht unbedingt die historische Bedeutung, sondern eher die Ästhetik (z.B. beim „blauen Traktor“). Oder es wurden Lieblingsobjekte vorgestellt, die besonders „fremd“ bzw. heute unüblich sind, wie die Strohseilmaschine, oder skurril, wie die auf dem Wagen fahrende Kuh.
Die Schülerinnen und Schüler waren sich generell einig, dass in allen Bereichen der Ausstellung stark „ausgemistet“ werden muss. Die Vielzahl an Objekten wurde von ihnen als verwirrend wahrgenommen. Daher sollte die Zahl der Kutschen, Traktoren, Pflüge gleichermaßen verringert werden wie die der Exponate im Bereich Hauswirtschaft.
Technik und Geschichte sollten besser exemplarisch an jeweils einem Objekt erläutert werden.
Aber die alten handgezeichneten Erläuterungen aus den 1970er Jahren kamen dennoch bei den Schülerinnen und Schülern gut an und könnten überarbeitet, aber weiterhin in „Retro-Optik“ wieder zum Einsatz kommen.
Zur weiteren Veranschaulichung wünschten sich die MuseumsChecker Filme, Medienstationen, QR-Codes und Audioguides. Besucher sollten Objekte in der Ausstellung selbst ausprobieren können.
Daneben wurde bei vielen Objekten Restaurierungsbedarf bemerkt.
In einer anschließenden kreativen Brainstorming-Runde tauschten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Museumspersonal über eigene Ideen und Vorstellungen aus.
Die Schülerinnen und Schüler waren von der Idee begeistert, das Museum in ein Freilichtmuseum zu verwandeln und die Scheune mit vorhandenen Exponaten als Wohnhaus einzurichten, in dem alle Bereiche des Lebens und Arbeitens zu früherer Zeit gezeigt werden.
Natürlich müssen solche Vorstellungen dann mit den technischen Notwendigkeiten und finanziellen Möglichkeiten der Realität abgeglichen werden. So könnte aber durch eine Zusammenarbeit mit den nahen Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken eine neue Ausstellung im Erdgeschoss entstehen und das erste Obergeschoss als Lernwerkstatt genutzt werden. Dabei könnten einige der Schülerideen umgesetzt werden, wenn auch eine Inszenierung von Wohnräumen im Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte wegen fehlender Exponate nicht umsetzbar sein wird.
Erste Umgestaltungs-Versuche sind für die Zeit nach den Sommerferien geplant. Die MuseumsChecker bekundeten ihr Interesse, sich im Herbst die umgestalteten Bereiche wieder anschauen zu wollen.
Es geht also auch im kommenden Schuljahr wieder weiter mit den MuseumsCheckern. Wenn Ihr dabei sein wollt, schaut im neuen Schuljahr auf die Wahlkurs- und AG-Ankündigungen – oder fragt nach bei Markus Lenk.