Zeitenwende - Ein Vortrag über Sicherheitspolitik
Am 20.12.2022 kam Hauptmann Dhany Sahm aus Bamberg an unsere Schule und hielt einen Vortrag für die Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe über Sicherheitspolitik.
Zuerst fasste er den geschichtlichen Verlauf des letzten Jahrhunderts zusammen, um zu verstehen, welche Spannungen momentan auf der Welt herrschen: Nach dem zweiten Weltkrieg formten sich mehrere Bündnisse, um den jungen Weltfrieden aufrecht zu erhalten, nämlich die UNO (United Nations Organisation), der sich alle Länder freiwillig anschließen können und jedem Mitglied Regeln zum Schutz des Friedens auferlegt (Es sind beinahe alle Länder in der UNO). Außerdem noch die UdSSR, welche Ende1991 zerfallen sollte. Die NATO (North Atlantic Treaty Organisation) ist ein Verteidigungsbündnis vieler westlicher (Groß)-) Machte, welches bis zum Ende des Kalten Krieges mit der UdSSR wettrüstete. Die EU (Europäische Union) war zunächst ein Handelsbündnis europäischer Staaten, das später in einer großen Reform einen Selbstverteidigungsartikel hinzufügte.
Das erste Handeln der NATO wurde durch einen Anschlag herausgefordert, den wir selbst nicht miterlebt hatten: Die Flugzeugentführungen des Elften Septembers 2001 mit mehreren Tausend Todesopfern. Er wurde der terroristischen Gruppierung Al-Qaida in Afghanistan verübt, woraufhin die NATO einen Einsatz dorthin startete, bei dem auch die Bundeswehr teilnahm.
Ab sofort sollte sich die NATO nicht mehr nur verteidigen, sondern auch präventiv in politisch instabilen Regionen wie Teilen Afrikas eingreifen, um radikale Vereinigungen im Keim zu ersticken.
Aktuelle Gefährdungen für den Weltfrieden seien mitunter der Ukrainekrieg. Was ihn von anderen Konflikten unterscheidet, sei die Absicht des Kremls: Es ist nämlich der erste Krieg seit 1945, der nur mit Absicht der eigenen Expansion erklärt wurde. Man hätte früher eingreifen müssen, sagte der Offizier, man hätte es wissen können nach der Annexion der Krim 2014 und dem Georgienkrieg.
Dann stellte er die Frage, für wie handlungsfähig wir Bundeswehr halten. Die meisten von uns gaben den Daumen nach unten zu sehen. Er selbst meinte zwar, dass die die Lage gar nicht so ernst sei wie oft in den Medien behauptet, aber vor allem die Politik für bestehende Mängel mitverantwortlich sei. In diesem Sinne appellierte er, dass wir, wenn wir älter sein werden, durch unsere Wahl entscheiden müssten, wieviel Wert wir auf die militärische Sicherheit legen. Zuletzt zählte er noch die großen sicherheitspolitischen Bedrohungen, die die Welt vor sich hat, auf: Der Klimawandel, Piraterie, Chinas invasive Zukunftsvisionen, Terrorismus, Entwicklung von Weltraumrecht und „CyberCrime“.
Gregor Handel