MuseumsCheck im Biermuseum?
Eine Führung ohne Führungspersonal...
Eins muss gleich zu Beginn betont werden: Die Schülerinnen und Schüler der AG MuseumsChecker sind nicht die offizielle Zielgruppe für Maisel’s Biererlebniswelt. Das war Herrn Riedel, dem Leiter der Biererlebniswelt, von Anfang an sehr wichtig. So waren es auch nicht Bierdurst, sondern Wissensdurst und das Interesse an der Bayreuther Brauereigeschichte, die bei einem Besuch der MuseumsChecker in Maisel’s Biererlebniswelt gestillt wurden.
Anders als bei früheren MuseumsChecks erhielten die Mitglieder der AG dieses Mal jeweils den Zugang zu einem Audioguide, den sie über ihr Smartphone individuell abrufen konnten… und los ging’s in die Geschichte der größten Bayreuther Familienbrauerei und zurück ins Zeitalter der Industrialisierung:
Neben den eindrucksvollen alten Dampfmaschinen im Maschinenhaus waren es vor allem die blitzblank polierten, riesigen Braukessel aus Kupfer, die den Schülerinnen und Schülern gefielen.
In der Hopfenkammer lernten sie einen der nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 nur drei (bzw. mit Hefe vier) erlaubten Bier-Ausgangsstoffe kennen: den Hopfen (neben Wasser und Gerstenmalz). Über steile Treppen und durch verwinkelte Gänge wanderten sie durch die weit verzweigten, historischen Räume der alten Brauerei, durch Flaschenkeller und Lagerräume mit alten Bierfässern, vorbei an einem früheren Labor zur Qualitätskontrolle und der Büttnerei-Werkstatt, in der man mehr über den Bau von Fässern erfahren konnte. Auch der Vertrieb von Bier wird im Museum dargestellt mit einer Sammlung bunter Emaille-Schildern fränkischer Brauereien, von denen heute viele nicht mehr existieren, oder durch eine umfangreiche Sammlung von Biergläsern aller Größen.
Ihr Ende fand die interessante Audioguide-Führung in der Maisel’s & Friends-Brauwerkstatt, wo man einen Blick auf die moderne HighTech-Brau-Anlage werfen kann, in der heute Spezialbiere, oft auch in Zusammenarbeit mit befreundeten Brauereien, hergestellt werden. Im Shop können Biere von über 100 Brauereien erworben werden.
Dort konnten die MuseumsChecker neben der Schrotmühle noch ihre Checkliste vervollständigen. Hier stand uns dann auch Herr Riedel Rede und Antwort, um das Feedback der MuseumsChecker zu diskutieren und weitere Fragen zu beantworten. Die MuseumsChecker fanden das Museum sehr interessant und konnten dem Audioguide sehr gut folgen, freuten sich aber natürlich auch über die freundliche und kompetente Betreuung im abschließenden Gespräch. Der Audioguide soll es ermöglichen, in der Ausstellung mit „möglichst wenig Schrift“ auszukommen und damit die Exponate besser zur Geltung kommen zu lassen. Kleine Abzüge mussten sie vergeben für die stellenweise sehr begrenzte Erreichbarkeit mancher Abteilungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen – aber das lässt sich in einem historischen Gebäude naturgemäß meist nicht vollständig realisieren.
Insgesamt waren die MuseumsChecker sehr angetan von diesem Museum für Bayreuther Industriegeschichte und Handwerkskunst… und sind gespannt auf weitere MuseumsChecks in den nächsten Monaten. Vielen Dank an die freundliche Betreuung in Maisel’s Biererlebniswelt!