Notre échange excitant
Frankreichaustausch 2024
Am Abend des 12. Aprils ging es für 26 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9b und 9c in Begleitung von Frau Liebscher und Herrn Himmelein mit dem Bus auf eine 16-stündige Fahrt nach Saint-Florent-le-Vieil, wo sich unsere Partnerschule, das Collège Jacques Cathelineau befindet. Dort wurden alle am Samstagmittag von ihren Gastfamilien erwartet und herzlich begrüßt; für einen Teil ging es weiter nach Le May-sur-Èvre, wo unsere zweite Partnerschule, das Collège Saint-Joseph liegt.
Das anschließende Wochenende verbrachten die Austauschteilnehmer mit ihren Gastfamilien und unternahmen viele tolle Aktivitäten, wie zum Beispiel der Besuch des Faschings in dem naheliegenden Ort Cholet oder eines Känguru-Parks, Kartfahren oder Laisertaggen.
Montag: Ausflug nach Le Croisic
Eigentlich war am Montag eine 12 km lange Wanderung mit unseren französischen Austauschschülern um das Meer von Le-Croisic, einem kleinen Ort in der Bretagne, geplant, doch nach unserem leckeren Picknick am Strand machte uns ein starker Wolkenbruch einen Strich durch die Rechnung. Völlig durchnässt ging es dann spontan in das Océarium du Croisic, wo wir viele verschiedene Fischarten begutachten konnten. Am Ende unseres Besuchs gab es dann eine Vorstellung über Haie, bei der wir aber leider nicht viel verstehen konnten. Anschließend hatten wir noch ein bisschen Zeit zum Bummeln in der hübschen Kleinstadt, die viele fürs Kaufen ihres ersten leckeren Crêpe und des berühmten Fleur-de-Sel, einer feinen Salzsorte, nutzten.
Dienstag: Schulaktivitäten und Orientierungslauf
Während die Schüler von Le May-sur-Èvre zum ersten Mal in den französischen Unterricht schnuppern durften und anschließend bei einem Sportevent mit Fußball und Basketball- bei dem es auch Gewinner von uns gab- teilnahmen, bekamen die Schüler von Saint-Florent den Internationalen Tag EUDES an ihrer Schule mit, an dem einige Studenten aus verschiedenen Ländern den Unterricht besuchten und über ihre jeweiligen Kulturen informierten; danach wurden die Austauschteilnehmer vom netten Koch der Schulkantine international bekocht.
Besonders fielen uns die strengen Schulregeln auf, wie das gemeinsame Einlaufen in den Klassenraum unter Aufsicht der Lehrkraft und das Kontrollieren der Toiletten, in denen man sich nur kurz aufhalten darf, da man bei Wind und Wetter auf dem Pausenhof bleiben muss.
Am Nachmittag stand ein spaßiger Orientierungslauf um den See Lac de Ribou auf dem Plan, bei dem wir in Zweiergruppen 25 Stationen auf unseren Zetteln abstempeln mussten. Das Kartenlesen, um den Weg zu finden, war für einige von uns Neuland, doch glücklicherweise ging von uns keiner verloren.
Mittwoch: Unser Austauschfavourite
Den Mittwoch starteten wir direkt mit einer einstündigen Fahrt nach Nantes, einer wunderschönen Großstadt im Westen Frankreichs. Diese wurde uns von einem sympathischen deutschsprachigen Stadtführer im Detail gezeigt und er erzählte uns auch von der dunklen Vergangenheit Nantes‘: die Stadt wurde durch den Sklavenhandel geprägt, denn von dort wurden insgesamt 550.000 afrikanische Sklaven deportiert. Nach der interessanten Stadtführung hatten wir viel Zeit, in Schülergruppen die Stadt zu erkunden, wobei wir die atemberaubende Passage Pommeraye, zahlreiche Chocolatèrien und viele kleine Läden entdeckten. Das Verkosten von Leckereien wie Macarons durfte hier natürlich nicht fehlen. Nachdem wir uns am Place Royale wieder zusammengefunden hatten, ging es für uns zu Fuß weiter in den einzigartigen, von Jules Verne inspirierten Park Les Machines de l’île, in dem uns viele ferngesteuerte Kunstwerke vorgestellt wurden und wir auch selbst mal an die Bedienung durften. Nach diesem aufregenden Tag fuhren wir gemeinsam nach Le May-sur-Èvre, wo es zum krönenden Abschluss eine Abschlussfeier mit den Franzosen gab, auf der wir alle ausgelassen tanzten und lauthals sangen. Der DJ spielte zuerst uns unbekannte, bei den Austauschschülern beliebte, französische Hits, nahm aber auch Liedwünsche an. Die abschließenden Paartänze waren superwitzig, auch wenn wir uns teilweise gegenseitig auf die Füße traten.
Donnerstag: Unser letzter Tag
Eine coole Führung durch das Hellfest-Areal, die von Frau Liebscher super übersetzt wurde, wurde uns am Donnerstagvormittag geboten. Dort bekamen wir durch die eindrucksvollen Kunstwerke und Vermerknisse bekannter Interpreten, wie zum Beispiel den Scorpions und Kiss, einen intensiven Einblick in die weitverbreitete Musikrichtung Heavy Metal. Danach ist uns ein Satz ganz besonders im Sinn geblieben: „Metall Leute!“ Anschließend besuchten wir das süße Kleinstädtchen Clisson, das mit seinen kleinen Häusern und ästhetischen Cafés ganz im französischen Stil war. Dort war auch die unserer Meinung nach beste Bäckerei beheimatet, in der es zahlreiche schmackhafte Gebäcke gab, wie Pain au Cacao oder Baguette, unser unangefochtener Favorit.
Danach besuchten wir ein zweites Mal unsere Schulen und deren Unterricht, der regulär bis ca. 17 Uhr stattfand. Die Zeit, die uns dann bis zum Abschied noch blieb, verbrachten wir mit unseren französischen Freunden und wurden später von ihnen und ihren Eltern zu unseren jeweiligen Schulen gebracht. Um 19:30 Uhr mussten die Schüler aus Saint-Florent schweren Herzens Abschied von ihren Gastfamilien nehmen, in Le May-sur-Èvre gab es dann nochmal eine extrem schwerfallende Verabschiedung um 20:30 Uhr und der ein oder andere verdrückte auch Tränen. Au revoir! Traurig begannen wir dann unsere Heimfahrt nach Bayreuth. Am Freitagmittag kamen wir etwas später als geplant erschöpft, aber wohlauf am SVB-Parkplatz wieder an.
Rückblickend können wir sagen, dass der Frankreichaustausch eine unvergessliche Erfahrung für uns alle war, bei der wir neue Freunde fanden und schöne Momente zusammen teilten. Auch wir wuchsen währenddessen näher zusammen und machten lustige Erfahrungen.
Ganz besonders wollen wir uns bei Frau Liebscher bedanken, ohne die das alles gar nicht möglich gewesen wäre. Sie haben sich richtig ins Zeug gelegt, mit viel Engagement und Mühe und haben sich um uns alle bestmöglich gekümmert. Auch an Sie, Herr Himmelein, ein Danke für die tolle Begleitung und die zahlreichen Schnappschüsse, die Sie über die Fahrt hinweg für uns sammelten.
Jule Goßler und Chiara Gutmann, 9