Judentum live erleben
Mit direktem Draht nach Israel
Das GCE durfte bereits zum zweiten Mal nach 2023 am Projekt „Judentum live erleben“ – ein Programm der Lea Fleischmann Bildungsprojekte teilnehmen. Das Bildungsprojekt der Initiatorin Lea Fleischmann, einer deutschsprachigen jüdischen Studienrätin a. D., hat das Ziel, das Judentum auf verständliche Weise näherzubringen und eventuelle Berührungsängste abzubauen.
Neben einer Lehrerfortbildung für die Religionslehrkräfte war das Projekt v. a. für die Religionsgruppen der 9. Jahrgangsstufe ein großer Gewinn. Mit Kultgegenständen, die der Schule von den Lea Fleischmann Bildungsprojekten gespendet wurden, konnten die Schülerinnen und Schüler im Unterricht anschaulich erfahren, wie beispielsweise der jüdische Feiertag, der Schabbat gefeiert wird.
Am Dienstag, den 26. November, hatten die drei Religionsgruppen zudem die Möglichkeit, das Judentum nicht nur durch Wissensvermittlung „von außen“ im Unterricht, sondern durch einen ganz besonderen Gast aus der Innenperspektive kennenzulernen.
Herr Arie Rosen, Referent für Judentum, war live via Videokonferenz aus dem fernen Jerusalem zugeschaltet. Er zeigte den Schülerinnen und Schülern zunächst einige typische Symbole des Judentums wie die Tora, die Gebetsriemen (Tefillin) und die an jüdischen Häusern an Türpfosten angebrachte Mesusa, bevor er im Hauptteil seines Online-Vortrags auf die Feier des Schabbats einging. Dabei zog er Parallelen zum Christentum und band die Jugendlichen immer wieder durch Rückfragen ein: Wer denn einen Sonntagsanzug zu Hause habe, in welchen Familien es noch der Brauch sei, einen gemeinsamen Sonntagsbraten zu essen und wie ein wöchentlicher Ruhetag generell gestaltet werden kann. Er richtete auch einen Appell an die Jugendlichen: Seid offen für das Neue und Fremde. Schaut auf das, was unsere beiden Religionen verbindet!
Am Ende nahm sich Herr Rosen viel Zeit, die Fragen der Schüler zu beantworten, die sich v.a. um die für sie ungewohnte Schabbat-Gestaltung ohne Handy, Medien, Auto usw. drehten. Der ein oder andere wird sich sicher daran erinnern und darüber nachdenken, wie wohltuend es sein kann, auch einmal wirklich gar nichts zu tun.
Der Austausch mit gelebten Glaubenszeugen ist wichtig, um Vorurteile abzubauen und Antisemitismus keinen Raum zu geben. Deshalb danken wir der Brigitte Merk-Erbe Stiftung und der Sparkasse Bayreuth, die dieses Projekt finanziell unterstützen.