Exkursion mit Gruselfaktor
… eine Entdeckungsreise zu einem wichtigen Thema
Neben „Klima“ und „Wasser“ ist sicherlich der „Boden“ eines der großen Themen, mit denen sich die Menschheit intensiver befassen muss, wenn sie die natürliche Biodiversität erhalten und ihr eigenes Überleben für die nächsten Generationen sichern möchte. Umso wichtiger, sich mit diesem – auf den ersten Blick vielleicht nicht so attraktiven – Thema auseinanderzusetzen.
Eine gute Gelegenheit dazu bot (und bietet noch bis Oktober) ein Besuch der Sonderausstellung „Die dünne Haut der Erde“ im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth.
Auf unterschiedliche Weisen wird hier deutlich, wie dicht bevölkert der Lebensraum Boden ist… wenn er intakt ist – und welche große Bedeutung das vielfältige Bodenleben für uns Menschen hat.
Für die Schülerinnen und Schüler des Forscherkurses des GCE war die Exkursion in den ÖBG der krönende Abschluss eines abwechslungsreichen Jahres, bei dem sich Teilnehmende der verschiedenen Kurse (Schülerinnen und Schüler aus Bamberg und Pegnitz, die über das Begabtenförderungsprogramm der MB-Dienststelle für Oberfranken am Forscherkurs des GCE teilgenommen hatten, aber auch Schülerinnen und Schüler des GCE, die schon seit Schuljahresbeginn an einem Projekt für den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ / „Schüler experimentieren“ gearbeitet hatten oder erst im Sommer zum neu gestarteten Kurs dazu gestoßen waren) gemeinsam in den Boden „vertiefen“ konnten.
Nach einer Einführung in die Ausstellung entlang der ansprechend und informativ gestalteten Schautafeln und naturgetreuen, aber extrem überdimensionierten Modellen zahlreicher Bodenlebewesen untersuchten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen die Eigenschaften von Bodenproben und begaben sich mit Becherlupen und Binokularen in frischen Bodenproben auf die Suche nach Springschwänzen, Käfern, Tausendfüßern, Würmern, Schnecken und anderen Krabbeltieren.
Richtig eindrucksvoll (und für manche durchaus auch etwas gruselig) war die virtuelle Reise in die kleinen Zwischenräume des Boden mittels VR-Brillen, bei der einem winzige Springschwänze durch die höhlenartigen Gänge im Boden entgegen sprangen oder Hundertfüßer zwischen den eigenen Füßen verschwanden.
Die zahlreichen Beziehungen der Bodenlebewesen miteinander wurden am Ende beim Erstellen eines Nahrungsnetzes sichtbar.
Alles in allem ein intensiver Blick in „die dünne Haut der Erde“ unter unseren Füßen, die leider viel zu oft nicht die Aufmerksamkeit erfährt, die sie nötig hätte.
Und vielleicht für den einen oder die andere eine Anregung, sich für das nächste „Forschungsprojekt“ mit dem Lebensraum Boden zu beschäftigen?
Denn auch im neuen Schuljahr wird es wieder einen Forscherkurs am GCE geben… die ersten Projektideen sind bereits zum Ende des Schuljahres gesammelt worden. Weitere Interessierte können sich natürlich jederzeit zum Schuljahresbeginn dem Wahlkurs „Naturwissenschaftliches Forschen und Experimentieren“ anschließen. Und auch im kommenden Schuljahr soll es begleitend zum Kurs wieder Exkursionen zu interessanten Forschungszielen in der Region geben – wie beispielsweise 2022, wo die Forscherkurs-Exkursion die Teilnehmenden ebenfalls in den Botanischen Garten führte und ihnen dabei die unterschiedlichsten Pflanzen und ihre Lebensweise nahe brachte.
Weitere Informationen zum Forscherkurs und zum Wettbewerb „Jugend forscht“ / „Schüler experimentieren“ gibt es bei markus.lenk@gce-bayreuth.de.